Was ist
Radon?
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das Strahlung abgibt und dessen Zerfallsprodukte gesundheitsschädlich sind. Es diffundiert aus Gestein und kommt daher vorzugsweise in gebirgigen Regionen vor. Das Radon gelangt über Risse und Undichtigkeiten des Fundaments in Häuser und sammelt sich vorzugsweise in Keller- und Erdgeschossräumen an. Die Gefahr entsteht durch die permanente Raumluftbelastung mit dem ständig nachströmenden radioaktiven Gas und kann Lungenkrebs verursachen.
Experten gehen davon aus, dass mindestens jedes 10 Gebäude in Italien radonbelastet ist.
Die möglichen
Folgen
Wie kann ich
mich schützen?
Eine überhöhte Radonkonzentration bedroht nicht nur die Gesundheit. Sie schafft auch rechtliche und wirtschaftliche Risiken, nicht nur in den Radonvorsorgegebieten: Immobilienbesitzer müssen beim Verkauf mit erheblichen Wertverlusten, Rückabwicklungen oder Rechtsstreitigkeiten rechnen. Arbeitgeber sind mit Haftungsrisiken konfrontiert, die sich aus dem Arbeitsschutz ergeben. Schulen oder Verwaltungsgebäude müssten womöglich schließen, wenn die Radonbelastung nicht angemessen auf das vorgeschriebene Maß gesenkt wird.
Wo ist die
Radon
Belastung
am höchsten?
Ist meine
Region betroffen?
Radon kommt fast überall in Italien (z.B. Südtirol), Österreich, Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Ländern vor. Generell sind die gebirgsnahen Gebiete oder das Gebirgsvorland stärker betroffen. Ein Blick auf die offiziellen Radonkarten der Landesagentur für Klima und Umweltschutz der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol zeigt Ihnen das Radon-Risiko Ihrer Region. Sie finden die Karten auch hier:
Wie wird mein Belastungsgrad ermittelt?
Die Radonkarte dient als Information für den Bausektor, da sie angibt in welchen Gebieten von Südtirol es wahrscheinlicher ist hohe Radonkonzentrationen in Gebäuden zu finden. Die auf der Karte angegebenen Durchschnittswerte sind aber keine Schätzung der Radonkonzentration in Ihrem Haus.
Um diese Informationen zu erhalten, muss eine Messung direkt im Haus durchführt werden. Radon-Messspezialisten ermitteln, ob in der Raumluft oder im Boden Ihres Gebäudes eine zu hohe Radonkonzentration auftritt. Durch Messreihen im gesamten Gebäude ist es möglich, eine Radonanalyse des Gebäudegrundrisses zu erstellen, Eintrittspfade und Schwerpunktbereiche zu ermitteln. Aus der Analyse folgen dann konkrete Empfehlungen für den Neubau oder die Sanierung.
Durch Messungen vor, während und nach den Bau- und Sanierungsmaßnahmen kann der Erfolg der getroffenen Vorkehrungen mittels passend befristeter Messreihen auf Basis hoher Qualitätsstandards nachgewiesen werden. Die Dokumentation der Messergebnisse ist ebenfalls Bestandteil der Radon Cluster Italy Güte- und Qualitätskriterien.
Messung
als Grundlage
Was tun,
wenn...
Das Radonschutzgesetz
Jeder Arbeitgeber, der unterirdisch oder halbunterirdisch Arbeitsbereiche bereitstellt, muss handeln. Am 27. August 2020 ist die Gesetzesverordnung Nr. 101 vom 31. Juli 2020 in Kraft getreten und damit ist die Richtlinie 2013/59/Euratom vor Auslaufen der Umsetzungsfrist auch von Italien in die nationale Gesetzgebung integriert worden. Sie sieht eine Regelung für den Gesundheitsschutz von Personen vor, die ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, eine Förderung der nuklearen Sicherheit der Anlagen und neue Regeln für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle.
Für die Südtiroler Unternehmen sind die Festlegungen hinsichtlich der natürlichen Strahlungsquellen relevant, weil in unterirdischen oder halbunterirdischen Arbeitsbereichen hohe Radonkonzentrationen möglich sind. Die geltenden Grenzwerte für Radon wurden zudem von 500 Bq/m³ auf 300 Bq/m³ gesenkt. Wird dieser Wert überschritten sind Sanierungsmaßnahmen durch die neu definierte Radonfachkraft erforderlich. Führt keine Sanierung zum Erfolg muss die Radon-Exposition durch eine Strahlenschutzfachkraft überwacht werden.
Weitere Infos
zur Landes
Radonschutz
Verordnung
Wie sind die Grenzwerte?
Für Italien gelten folgende Grenzwerte (D.Lgs. 241/2010)
bei Wohnhäusern:
Neubauten 200 Bq/m³
Bestehende Bauten 400 Bq/m³
und bei Arbeitsplätzen:
Eingreifschwelle: Jahresmittelwert (Rn-222) – 300 Bq/m³
Arbeitsplatzdosis: 6 mSv/a für 2000 Arbeitsstunden
(nicht anwendbar in Pflichtschulen, Kinderhorten und Kindergärten)
Unser Qualitätsanspruch ist aber höher und wir orientieren uns an den Grenzwerten der Baubiologie:
>200 Bq/m³ extrem auffällig
60-200 Bq/m³ stark auffällig
30-60 Bq/m³ schwach auffällig
<30 Bq/m³ unauffällig
Aber auch schon unterhalb des Referenzwerts und in Fällen, in denen Radonschutzmaßnahmen freiwillig sind (etwa in bestehenden privaten Wohnhäusern), sind Schutzvorkehrungen je nach Radonbelastung sinnvoll. Lassen Sie sich von den erfahrenen Experten vom Radon Cluster Italy beraten.
Ich nutze Räume im Kellergeschoss, muss ich mir Sorgen machen?
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Radonbelastung im Kellergeschoss am höchsten ist. Effektiv hängt es aber von ganz vielen Einflussfaktoren ab. Um diese Aussage genau überprüfen zu können, sollte eine Kurzzeitmessung von mindestens 14 Tagen durchgeführt werden.
Wie aufwändig sind Radon-Sanierungen?
Die Maßnahmen unterscheiden sich je nach Radonbelastung in finanzieller Hinsicht. Die Dauer der Sanierung beläuft sich bei 80% der Methoden auf drei Tage.
Was soll ich tun, wenn ich einen Umbau plane?
Eine richtige Planung vor dem Umbau kann einige Kosten sparen. Um die richtigen Maßnahmen planen zu können sollte eine Kurzzeitmessung von mindestens 14 Tagen durchgeführt werden.
Ich baue neu. Kann ich im Vorfeld schon etwas berücksichtigen?
Durch eine Baugrundanalyse kann die Radonbelastung genau bestimmt werden und im Vorfeld definiert werden, welche Maßnahmen für ein radonarmes Gebäude getroffen werden müssen.
In welchen Gesteinsarten kommt Radon vor?
In jedem Baumaterial aus natürlichem Gestein ist – abhängig von seiner geologischen Herkunft - ein natürlicher Anteil an Uran und Radium enthalten. Zerfallen Uran und Radium, entsteht Radon und seine Folgeprodukte werden aus dem Baumaterial ins Gebäude freigesetzt. Porphyr hat, wie Granit eine erhöhte Gammabelastung und daraus resultiert eine auffällige Radon-Exhalation.